Tour de Paris 2008
von Michael (Murazor)
Die Bilder zu diesem Bericht findet ihr Hier
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Am Mittwoch, den
21.05.2008 bin ich morgens um 9.30 Uhr von Stutensee über die B36 in Richtung
Iffezheim nach Frankreich aufgebrochen.
Da ich mein MDA als
Navigationsgerät dabei hatte, war der Weg für mich ein Kinderspiel. Denn TOMTOM
ist einfach klasse.
In Iffezheim fuhr ich
dann über die Grenze und weiter bis nach Roppenheim, Roeschwoog, Rountzenheim,
Soufflenheim, Haguenau, Schweighausen-sur-Moder bis nach
Obermodern-Zutzendorf.
Hier legte ich meine
erste P......-Pause ein. Gott sei Dank hatten die einen Bahnhof, wo ich dann
dringendst auch auf die Örtlichkeiten musste.
Nach 10 Min. ging’s
weiter über Dossenheim-sur-Zinsel nach Phalsbourg. Das ist ein herrliches
kleines schönes Städtchen. Ohne Halt ging’s weiter nach Sarrebourg, bis Héming,
Azoudange, Bourdonnay, Moyenvic und zum guten Schluss nach Champenoux, wo ich
meine 2. Pause einlegte.
10 Minuten waren
jeweils genug um die Glieder wieder zu strecken und in Bewegung zu bringen. Dann
fuhr ich weiter nach und durch Nancy, wo ich am Dom unbedingt halt machen
musste, denn der ist sehr sehenswert. Es war dann auch schon nach der
Mittagszeit (gegessen habe ich nur kleine Snacks um den Magen nicht zu belasten
- zu trinken hatte ich genug dabei, da ich mir ja auch einen Getränkehalter am
Lenker befestigt habe).
Nach Nancy habe ich
dann die schöne Nebenstrecke über Neuves-Maisons bis nach Toul gewählt.
Die Strecke ist
herrlich zu fahren, da sie durch einige Waldstrecken führt und über viele
Felder. Aber irgendwann war mir das alles etwas zu langsam, denn irgendwann
wollte ich ja auch in St. Dizier ankommen. Also wechselte ich auf
die N4, wo es dann doch flotter lief, wobei aber auch diese Strecke
landschaftlich einiges hergibt.
Die N4 verläuft ja nun bis nach Paris durch und so hätte ich eigentlich kein Navi mehr benötigt.
Nachdem ich La Houpette und Faubourg de Güe hinter mir gelassen hatte, kam dann auch schon St. Dizier und ich verlies die N4 in Richtung Troyes bis zum Lac Du Der. Kurz nach der Ortschaft Eclaron-Braucourt-Sainte-Livière kam dann der Campingplatz direkt am See.
Er war nicht sehr belegt und ich hatte freie Platzwahl.
Für eine Übernachtung mit Zelt und Rollerstellplatz zahlte ich 12,00 Euro.
Allerdings waren die Sanitär-Anlagen reichlich dürftig.
Es gab wohl 3 Gebäude mit den Anlagen, aber genau das, wo ich mein Zelt aufgeschlagen hab, war verschlossen.
Das heißt, ich musste erst mal über den halben Platz zurücklaufen, um auf die Toilette oder zur Waschgelegenheit kam.
Dann der Boden, wo ich ja meine Heringe einstecken musste: Ich hätte besser einen Pressluft-Hammer mitgenommen. Steinhart. Meine Heringe sind nur so abgebogen.
Aber ich hab mein Zelt dann doch ganz stabil aufgestellt bekommen.
Abends bin ich dann nach St. Dizier gefahren und habe mir ein leckeres Entrecôte genehmigt.
Ich hab mir zwar immer einen Wecker gestellt, der war aber nie notwendig. Denn mein innerer Wecker hat mich immer frühzeitig geweckt.
So bin ich dann um 6.30 Uhr aufgestanden, habe mich frisch gemacht und habe meine Sachen zusammen gepackt.
Gegen 8.00 Uhr ging’s dann wieder auf die Piste, in Richtung Paris.
Da das Restaurant erst um 9.00 Uhr öffnete, musste ich auf meinen allmorgendlichen Kaffee verzichten.
Erst gegen 9.30 Uhr beim ersten Tankstopp durfte ich mir dann ein kleines Frühstück an der Raststätte genehmigen. Es bestand aus einem Grand Cafe und 2 Croissant.
Danach ging’s weiter Richtung Paris weiter auf der N4.
Die führt über Vitry-le-Francois, Coole, Fère-Champenoise nach Sezanne. Danach über Esternay, Beton-Bazoches, Tournan-en-Brie bis dann nach Paris.
Der Anblick, den man von den Hügeln herunter hat, wenn man auf das Stadtzentrum zu fährt hat höchsten Gänsehaut-Faktor.
Plötzlich gehen die Baumreihen auf und da liegt sie vor einem. Die riesige Stadt und noch etwas entfernt der Eiffelturm. Darauf habe ich auch mein Navi eingestellt. Das sollte mein erster Haltepunkt werden.
Die Peripherique ist gar nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Wobei ich die für nur ca. 2 km gefahren bin. Aber wenn man dann die Quai de Bercy in die Innenstadt fährt (das ist die Todesstrecke von Lady Di), dann hört die Gänse-Haut nicht mehr auf. Über die Pont de Sully überquerte ich dann die Seine und fuhr auf der Quai Sant-Bernard weiter an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Notre Dame, Musée D’Orsay bis hin zum Eiffelturm.
Das war dann die Krönung meiner Gefühle.
Hier habe ich erst mal die ganzen Eindrücke für 15 Minuten auf mich wirken lassen.
Ursprünglich wollte ich ja anschließend nach Versailles auf den Campingplatz. Aber da ich die Adresse in irgendeiner Tasche hatte, gab ich im Navi ein: Suche OVI – Campingplatz in der Nähe. Und schwupp-di-wupp kam dabei der Campingplatz Bois de Boulogne dabei heraus, den ich dann auch ansteuerte.
Ein schöner Campingplatz, direkt an der Seine und mit kleinem Mini-Shop und Restaurant.
Für 2 Übernachtungen mit Zelt und Roller bezahlte ich 32,40 Euro.
Die Sanitäranlagen waren wenigstens wesentlich angenehmer, als am Lac-Du-Der. Obwohl auch gewöhnungsbedürftig.
Der Boden war allerdings genauso stein hart, wie beim ersten Mal, aber auch das hat mich nicht beeindruckt.
Nun kam der gemütliche Teil meiner Reise.
Ich entschloss mich noch nach Versailles zu fahren, um mir das Schloss noch anzuschauen. Gedacht, getan und dort traf ich dann auf hunderte von Busse und Touristen. Die Straßenhändler, mit ihrer Schwarz-Ware waren ebenfalls extremst gut vertreten. Allerdings nicht, wenn die Polizei auf den Platz kam. Dann nahmen sie die Beine unter die Arme und dann: „Laufen was können.“
Am Dom von Versailles kehrte ich in ein Café ein und machte es mir gemütlich.
Anschließend fuhr ich wieder zurück und kam dabei wieder auf die Peripherique. Und das war der größte Spaß, den ich je auf einer öffentlichen Straße mitgemacht habe. Nicht ganz ungefährlich, aber es hat einen heiden Spaß gemacht. Nachdem ich ja, ganz nach deutscher und ordentlicher Manier immer schön hinterher gefahren bin, habe ich festgestellt, dass ich der einzigste bin, der das so macht. Denn alle anderen Motorrad- und Roller-Fahrer sind da kreuz und quer und mit einem Affen-Zahn zwischen den Autos durch. Da hab ich mir doch mal gedacht, das mach ich auch so und bin dann mit 50 – 60 Sachen zwischen den im Stau stehenden Autos mit den anderen Zweirädlern durch. Manchmal musste ich sogar für andere Platz machen, die noch schneller fahren wollten.
Das ganze ging um halb Paris herum, da ich mich kurzfristig noch für Mont Matre entschieden habe.
Etwas durch den Wind, aber heil und happy, kam ich dann auch in Mont Matre an der Sacre Coeur an. Und so kennt man Paris. Ein schnuckliges verwinkeltes Viertel, mit herrlichen Cafés und natürlich jede Mengen Künstlern. Es war, als wenn ich in einem Audrey Hepburn Film bin.
Allerdings suchte ich noch verzweifelt das Moulin Rouge. Denn das war eigentlich mein Haupt-anliegen, an diesem Abend. Aber ich habe es par-tous nicht gefunden. Ein Kellner sagte mir dann, es sei in der Rue Lepic. Ich habe die Rue Lepic gefunden, aber da hat’s noch 2 andere Mühlen. Eines ist ein Restaurant und das andere ein Museum. Aber kein Moulin Rouge. Etwas enttäuscht trat ich den Heimweg zum Campingplatz wieder an.
Und da war sie wieder, meine Spürnase. Denn auf dem Heimweg, machte ich nochmals einen Schlenker über den Boulevard de Clichy und plötzlich stand ich direkt davor. In voller roter Größe.
Da war sogar mächtig was los. Da standen einige Leute Schlange für den Einlass. Aber ohne mich. Ich bin dann auf den Campingplatz und habe mir ein Art Jägerschnitzel mit Pommes.
Am Zelt plante ich dann den nächsten Tag. Ich holte mir eine Stadtkarte und nahm mein Navi und gab dann alles wichtig ein, was ich mir anschauen wollte.
Durch einen guten Tipp begann ich am Freitag um 8.30 Uhr mit dem Eiffelturm. Der öffnet um 9.30 Uhr und um nicht zu lange Wartezeit in Anspruch nehmen zu müssen, war ich schon so „früh“ vor Ort. Ich fuhr dann gleich nach der Öffnung bis zum 3. Plateau (=oberste Plattform) und genoss ca. 1 Stunde lang die herrliche Aussicht über ganz Paris.
Da auch an diesem Morgen das Frühstück ausgefallen war, nahm ich das nun auf dem 2. Plateau gegen 10.15 Uhr ein und deckte mich mit Reiseandenken ein.
Um 10.30 Uhr unten wieder angekommen, machte ich mich als nächstes auf den Weg zu Notre Dame. Die beeindruckende Basilika war auch hier extremst gut besucht. Die Warteschlange vor dem Haupteingang war zwar extrem lang, dafür ging es aber sehr schnell voran. Hier kamen schon Erinnerungen an Esmeralda auf, denn Zigeunerinnen liefen durch die Reihen und bettelten.
Im Inneren zündete ich für meine Frau und meine Tochter eine Gedenkkerze an, da sie nicht bei mir sein konnten. Der Innenraum ist mit jeder Menge Erinnerungen an längst vergangene Zeiten gefüllt und ist jede Minute Aufenthalt wert.
Auch die Messe, die gerade abgehalten wurde, war sehr interessant.
Die Türme zu Notre Dame konnte man separat besuchen. Hier musste man allerdings Eintritt bezahlen und die Wartezeit war etwas länger als für das Kirchenschiff. Ich begnügte mich mit einem Café direkt neben dem Eingang zu den Türmen und genehmigte mir ein Coca Cola für sage und schreibe 5,50 Euro. Dafür wurde ich mit einem Straßenkomödiant entschädigt, der sich mit einer Maske von Quasimodo einen Spaß daraus machte, vorbeilaufende Menschen zu erschrecken und alle anderen, die ihm zusahen zu amüsieren. Es war herrlich.
Danach ging’s für mich dann kreuz und quer durch die Stadt. Der Verkehr für Zweirad-Fahrer ist sehr, sehr angenehm, denn man hat hier eingebaute Vorfahrt und man darf fast überall durch.
Ich bin dann zum Montparnasse gefahren, das aber nicht sonderlich sehenswert ist. Es ist halt ein Hochhaus und damit gut. Aufgrund eines Rates aus der Familie bin ich dann zur Galeries de Lafayette gefahren. Das ist Karstadt für REICHE. Denn da gibt’s nur Nobel-Hobel. Gucchi, Versace, Dior, usw. Aber je höher das Stockwerk, umso normaler wurden die Preise wieder. Und dann gibt’s hier eine Terrasse, von der aus man eine schöne Aussicht auf die ganze Stadt hat.
Von hier aus fuhr ich dann zum Panthéon im Süd-Teil von Paris gefahren, um dann den Abschluss am Louvre und dem Place de la Concorde zu finden.
Die Krönung hob ich mir zum Schluss auf. Die Fahrt über die Avenue de Champs Élysée und um den Arc de Triomphe vorbei. Durch das Kopfsteinpflaster sollte man hier nicht unbedingt viel Gas geben, denn sonst gibt’s Rührei.
Zunächst hatte ich die Absicht zur Dunkelheit nochmals in die Stadt zu fahren, aber hier waren meine Kräfte dann doch einigermaßen am Ende und ich blieb auf dem Campingplatz, genehmigte mir ein paar Bierchen vor dem Zelt und entschloss mich dann kurzer Hand dafür, dass ich am folgenden Tag die komplette Strecke über die N4 und dem schnellsten Weg wieder nach hause fahre. Ohne Begleitung ist das alles einfach sonst abends zu langweilig.
Am Samstag, den 24.05.08 wachte ich gegen 6.30 Uhr auf, machte mich frisch und packte meine sieben Sachen wieder zusammen. Mittlerweile hatte ich ja Übung im Verstauen und durch 2 Sattel-Taschen, einer Gepäckrolle, einem Top-Case und einer Tunnel-Tasche hatte ich genug Stauraum für alles.
Wieder OHNE Frühstück, plante ich dann ein letztes Mal die Strecke über den Arc de Triomphe, diesmal von der anderen Seite her, Place de la Concorde und den Eiffelturm und verabschiedete mich damit von Paris. Diesmal im Regen, denn als ich die Innenstadt verlies begann es zu tröpfeln.
Über die Peripherique, der A86 und anschließend der N4 machte ich mich auf den Heimweg. Allerdings musste ich zwangsweise spätestens alle 60 Minuten anhalten und mir die Beine vertreten. Denn mir taten spätestens dann die Gesäßknochen sowas von weh, und das zog sich dann bis in die Beine bis in die Fußzehen fort. Nach einer jeweiligen Pause von ca. 10 bis 15 Minuten war dann für 1 Stunde dann alles wieder okay.
Es hatte auch schon wieder aufgehört zu regnen und hatte herrlichsten Sonnenschein.
In der Nähe von Vaudoy-en-Brie war dann auch die erste Pause mit Frühstück angesagt. Ich machte es mir aber zur Regel, dass jeder Halt auch mit einem Tank-Stopp verbunden ist. Denn auf der Hinfahrt kam ich einmal ganz schön ins Schwitzen. Denn ich dachte mir, dass es völlig ausreichte, dass ich Tanke, wenn meine Warnlampe angeht. Ja, Pustekuchen. Die Lampe ging an. Aber es kam keine Tankstelle weit und breit. So musste ich doch einmal von der Strecke massiv abweichen, um nicht stehen zu bleiben. Aber dank Navi, habe ich auch dieses Problem überwunden.
Und so hieß es dann gegen 17.00 Uhr kurz vor Strasbourg: Pause bei McDonalds und ein lecker Menü verdrücken.
Leider hatte ich ab der Hälfte der Wegstrecke fast durchgehenden Regen, der aber zu verkraften war, denn es goss nicht in Strömen, sondern plätscherte so vor sich hin.
Nach der Pause bei McDonalds führte mich mein Navi dann vor Strasbourg auf die A35 bis nach Roppenheim und in Iffezheim fuhr ich über die Grenze. Diesmal wählte ich die schnellere Autobahn A5 nach Karlsruhe und in Ettlingen holte ich mir noch ein letztes Mal eine neue Tankfüllung.
Da meine Familie keine Ahnung hatte, dass ich bereits einen Tag früher nach hause komme, konnte ich sie sehr angenehm überraschen und gegen 18.15 Uhr kam ich völlig erschöpft wieder zuhause an.
Schon unterwegs beschloss ich, dass das meine erste und letzte Tour in der Größenordnung war und die Insel-Tour über Großbritannien, Irland und Schottland ohne mich stattfindet. Denn dafür bin ich körperlich einfach nicht fit genug.
Allerdings würde ich Paris nie mit dem Auto befahren wollen. Denn mit einem Zweirad kommt man schlichtweg besser von A nach B.
Für jemanden mit Sitzfleisch UND Begleitung ist die Tour nur zu empfehlen.
Denn sie macht schon viel Spaß, da man doch sehr viel an Kultur sieht.
Bilder und Text Michael
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